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Heidrun Girz ist Future Business Designerin und begleitet Gründer, Führungspersonen, Unternehmen und ausgewählte Regionalinitiativen auf dem Weg in eine neue Zukunft. So gut wie immer geht es aber um Zukunftsbilder, bei denen Diversität und Vielfalt omnipräsent sind. Heidrun Girz versteht darunter die jederzeitige Teilhabemöglichkeit am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben, und das ohne Vorurteile oder gelebte „Gesetzmäßigkeiten", die Vielfalt erschweren. Sie würde sich eine Gesellschaft wünschen, in der Menschen ihre Werte für sich definieren dürfen, in der aber neben Innovation auch Tradition Platz haben darf.
Heidrun Girz ist aufgewachsen im Murtal, lebte über 25 Jahre in Wien und leitete die Customer Centricity Abteilung in einem Weltkonzern sowie die Innovationsabteilung eines heimischen Konzerns,
bevor sie 2018 ihr Unternehmen in Wien gründete. Nach der Rückkehr in ihre steirische Heimat installierte sie vor drei Jahren in Kindberg ihr Zukunftsbüro und durfte davor selbst erleben, wie
schwierig es ist, als Rückkehrerin kulturell an die alte Heimat anzudocken. Mit ihrem Hintergrund sieht sie viele Dinge freilich anders. Zukunft versteht Heidrun Girz mehr unter einer Öffnung
für neue Ideen und einem Neugierigsein anstelle von Kirchturmdenken. Dieses bringe die Regionen nicht weiter, sagt sie. Statt wettzueifern, wer die schönste Gemeinde habe, müssten Entwicklungen
visonärer und vor allem nachhaltiger gedacht werden, manchmal eben mit Unterstützung von Experten von außen, ist die Gestalterin überzeugt. Im ehemaligen Schrack-Gebäude in Kindberg im Mürztal
war sie Ideengeberin, Möglichmacherin und Wegbereiterin für das heutige Co-Werk, ein wichtiger Anker für die Region. Sie sagt: ,,Meiner Überzeugung nach reicht es nicht, rein nur
CoWorking-Plätze anzubieten, es braucht vielmehr eine übergeordnete Vision mit offenem Commitment sowie eine laufende Bespielung mit Vernetzung und Austausch, damit eine Region gemeinsam
vorankommt.
Veränderungen schaffe man insbesondere mit Gleichgesinnten, mit Beteiligungsprozessen - und einer Gründercommunily, die den Wandel und die Transformation als Chance sieht. ,,Wir müssen uns mehr
trauen, mit neuen Ideen und kollaborativen Ansätzen gemeinsam neue Wege zu gehen", sagt Heidrun Girz. Es brauche Angebote, ohne Missgunst und Neid, ,,das ist für mich Co-Creation, das ist
CoWorking, und das vermisse ich hier noch." Wichtig seien vor allem Förderprogramme für Frauen. ln ihrer täglichen Arbeit erlebt sie immer wieder Frauen, die sich mangels Möglichkeiten oder
Selbstvertrauen nicht erlauben, ihren beruflichen Wünschen zu folgen. ,,Dabei können sie, wie viele regionale Gründer Erfolgsstories beweisen, mit etwas Unterstützung ganz große Dinge
erreichen", betont Heidrun Girz.